LG DSN11RG Test: Dolby Atmos Soundbar im Sound-Check
Kein Kabelsalat, bombastischen Sound mit Dolby Atmos und eine unkomplizierte Einrichtung – welcher Heimkino-Fan wünscht sich das nicht? Die LG Soundbar DSN11RG 7.1.4 verspricht genau das.Mit im Paket: Ein Subwoofer und zwei echte Rück-Lautsprecher mit nach oben gerichteten Treibern. Ich habe mir das Modell von 2020 angeschaut, da dieses aktuell des Öfteren runtergesetzt ist, da das 2021er-Nachfolge-Modell DSP11RA bereits erhältlich ist Der Preis dieser Modellreihe liegt normalerweise bei stattlichen 1500 Euro, je nach Angebot kann man beim 2020er-Modell aktuell ein paar hundert Euro sparen. Was die LG DSN11RG 7.1.4 Soundbar taugt, verrate ich euch in diesem Test.
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Die LG DSN11RG
Ich habe mir das Modell von 2020 angeschaut, da das aktuell des Öfteren runtergesetzt ist, da das 2021er-Nachfolge-Modell DSP11RA bereits erhältlich ist Der Preis dieser Modellreihe liegt normalerweise bei stattlichen 1500 Euro, je nach Angebot kann man beim 2020er-Modell aktuell ein paar hundert Euro sparen. Die Unterschiede zwischen dem 2020er und dem 2021er-Modell scheinen zudem nicht allzu groß zu sein und vor allem in der Unterstützung von AirPlay 2 zu liegen. Denn das kann das 2020er-Modell was ich habe leider nicht.
Jede Soundbar ist ein Kompromiss
Grundsätzlich muss man sagen, dass Soundbars natürlich ein Kompromiss sind. Ein Kompromiss zwischen Größe und Soundqualität. Und wer halt nicht das ganze Wohnzimmer mit Lautsprechern und eventuellem Kabelsalat vollpflastern will, für den kann eine Soundbar eine sehr gute Lösung sein. Ich muss zugeben, dass ich hier aber auch schon reingefallen bin. Vor wenigen Jahren hatte ich eine – zugegebenermaßen deutlich günstigere – Soundbar von Teufel wieder zurückgeschickt, da mich die Soundqualität einfach nicht überzeugt hatte. Da ich einen LG-Fernseher habe und viel positives über die LG DSN11RG gelesen hatte, war die LG-Soundbar für mich alle Mal einen Versuch Wert. Und was man auf jeden Fall sagen kann: Die Soundbar versucht so wenig Kompromisse wie möglich zu machen.
Die Treiber
Zum Einen ist die Soundbar mit 1,45 Meter richtig breit. Damit ist sie genau so breit wie ein 65-Zoll-Fernseher. Allerdings ist sie nur 6,3 Zentimeter hoch, sodass sie tatsächlich noch vor die meisten Fernseher passt, ohne etwas vom Bild abzuschneiden. Eine Wandmontage ist auch möglich, die passenden Befestigung-Bügel für Soundbar und Rücklautsprecher liegen der Verpackung bei. Da es sich bei LG DSN11RG um ein echtes 7.1.4 Soundsystem handelt, wird auch bei der Treiber-Seite geklotzt. Insgesamt wurden 15 Treiber verbaut. In der Soundbar selbst werkeln drei Hochtöner und drei Tiefmitteltöner für die Soundkanäle Links, Rechts und Center. des Weiteren integrierte LG in der Soundbar zwei weitere Lautsprecher, welche den Klang an die Seite werfen sowie wiederum zwei weitere, welche den Sound an die Decke werfen. Auch die Rücklautsprecher werfen ihren Klang sowohl nach vorne als auch nach oben. Hinzu kommt ein 18 cm großer Treiber für den Subwoofer. Jeder Kanal wird mit 50 Watt befeuert, der Subwoofer erhält 220 Watt. Die Rücklautsprecher und der Subwoofer erhalten ihren Klang kabellos. Komplett ohne Kabel kommt man aber trotzdem nicht aus, denn sowohl Soundbar, als auch Subwoofer und die beiden Rücklautsprecher müssen noch per Stromkabel an eine Steckdose angeschlossen werden. Dennoch entfallen so lange Kabelpassagen quer durchs Heimkino.
Die Ausstattung
Die Soundbar selbst verfügt über zwei HDMI-IN-Anschlüsse, welche via HDMI 2.1 4K mit bis zu 60 FPS verarbeiten können. Ein HDMI-eARC-Anschluss bringt das Bild an eueren Fernseher beziehungsweise empfängt von diesem auch entsprechende ARC-Signale, wenn weitere Geräte an euren Fernseher angeschlossen sind und den Sound zur Soundbar durchschleifen wollen. Außerdem gibt es noch einen Toslink-Eingang an der Soundbar sowie einen USB-Anschluss. Die Soundbar selbst versteht sich auf Dolby Vision, HDR10, Dolby Atmos, Dolby Digital, Dolby Surround, DTS, DTS X und DTS Neutral X. Außerdem kann die Soundbar mit Hilfe der LG Wifi Speaker App und den eingebauten Mikrofonen noch eine Sound-Einpassung auf den jeweiligen Wohnraum vornehmen, auch wenn ich hier wenig Unterschiede gehört habe. Enttäuschend ist leider, dass das eingebaute Mikrofon den Ton nur an der Position der Soundbar misst und man keine Möglichkeit hat, den Ton an der Hör-Position abzustimmen.
Der Klang
Jetzt kommen wir zum Klang, dem wohl wichtigsten Feature. Die Soundbar verfügt über 4 Klangmodi: Standard, Music, Bass, Movie und AI Pro. Dolby Atmos-Inhalte werden ohne Einstellmöglichkeiten gemäß der Absichten der Sound-Ingenieure wiedergegeben und klingen sehr beeindruckend und bombastisch. Die Modi Music, Bass und Movie verteilen den Klang unterschiedlich auf alle Lautsprecher. Beim Movie-Modus handelt es sich um den Dolby Surround-Upmixer, bei dem Nicht-Atmos-Inhalte auch auf die Höhen-Lautsprecher verteilt werden. Das sorgt in der Praxis für eine äußerst beeindruckende räumliche Wirkung, eine sehr breite Klangbühne und ein sehr intensives Film-Erlebnis. Allerdings entstehen hier – genau wie den Modi Bass und Music – auch deutliche Klangverzerrungen, die je nach Soundstelle auch richtig schlecht klingen können. Sehr interessant ist noch der Sound-Modus AI Pro, hier kommen LG eigene Algorithmen zum Einsatz, welche den ausgespielten Sound in Echtzeit überwachen und dem jeweiligen Inhalt anpassen. Das funktioniert ähnlich wie bei Apples HomePods. In der Tat gibt es auch bei AI Pro eine räumlichere Klangbühne, verstärkte Effekte und auch die Stimmen sollen etwas geboostet werden. Der AI Pro Modus ist nicht schlecht, es gibt allerdings auch hier Stellen, wo der Sound derart manipuliert wird, das er nicht mehr gut klingt. Dann klingen die Höhen zu schneidend und der Sound gelegentlich blechern. Allen Soundmodi außer Standard ist zudem gemeinsam, dass sie etwas an Bass verlieren. Und das empfand ich fast am Störendsten. Denn der Bass ist bei diesem System nicht überdimensioniert. Das mag unter anderem daran liegen, dass das Frequenzband des Soundsystems nicht ausgewogen ist und sowohl nach oben als auch nach ganz unten und beim Übergang zum Subwoofer Schwächen aufweist.
Mir persönlich hat der Standard-Modus mit Abstand am besten gefallen, insbesondere wenn man hier die Klangbühne über ein Anpassen der Lautstärke der seitlichen und nach oben gerichteten Speaker anpasst, sodass die Räumlichkeit mehr dem Movie-Modus entspricht. Im Standard-Modus kommen die Sound-Alghoritmen vom Soundspezialisten Meridian zum Einsatz, und hier klingt der Sound in jeder Hinsicht 1a: Unverfälscht, saubere Höhen, schöne Mitten, gute Soundbühne, kräftige und druckvolle Bässe, gute Sprachverständlichkeit, tolle Effekte. Filme und auch Musik klingen meiner Meinung nach hier eindeutig am besten und auch ziemlich gut. Die Schwächen im Frequenzband fallen hier gar nicht so groß auf und auch der Bass ist äußerst tief und druckvoll und wirkt gut abgestimmt mit den anderen Lautsprechern.
Mein Fazit
Anfangs war ich vom Sound der LG DSN11RG enttäuscht. Ich fand den Klang blechern, die Höhen zu spitz und den Bass unterdimensioniert. Bis ich dann mal herausgefunden hatte, dass der beste Sound-Modus der Standard-Modus ist, in dem die Soundbar wirklich beeindruckt. Insbesondere Dolby Atmos-Inhalte klingen richtig gut und teils schon fast wie im Kino. Schade ist natürlich, dass grundsätzlich viele Atmos-Inhalte nur in der englischen Ton-Spur vorliegen – hier ist Apple TV+ die löbliche Ausnahme, auch wenn es hier leider grundsätzlich viel zu wenige Inhalte gibt. Ich hätte mir allerdings gewünscht, dass die Dialoge auf der Soundbar noch besser zur Geltung kommen würden und insbesondere auch der Bass ist meiner Meinung nach unterdimensioniert. Auch das Fehlen von AirPlay 2 ist in meiner Version schade, hier empfiehlt sich das Nachfolgemodell von 2021. Eine echte Stärke des Systems ist halt wirklich, dass die Einrichtung so unkompliziert ist. Aufstellen, anstecken, fertig – ganz ohne großen Kabelsalat. Allerdings ist der Preis auch recht ordentlich, die Samsung HW-Q900A soll recht ähnliche oder teils bessere Klangeigenschaften besitzen – und diese kostet unter 1000 Euro.
Ich war nah dran die LG DSN11RG zu behalten, habe mich aber dann doch dagegen entschieden. Ich werde versuchen, meiner 20 Jahre alten Teufel Theater 1-Anlage mit einem Denon AVRX2700 Dolby Atmos AV-Receiver neues Leben einzuhauchen. Vllt werde ich euch davon auch in einem Video berichten. Ihr könnt gerne mal in die Kommentare schreiben, was ihr von der LG DSN11RG haltet und wie ihr eure Filme so genießt.